Welche Materialien sind am besten geeignet für eine selbstgebaute Hängematte?

Für eine gemütliche Auszeit im Garten oder auf dem Balkon brauchst du keine teure Designerhängematte. Mit dem richtigen Material kannst du dir ganz einfach selbst eine bauen – stabil, bequem und ganz nach deinem Geschmack. ✓ Hier erfährst du, welche Materialien sich am besten eignen · was du besser meidest · und warum nicht jedes Seil gleich ein gutes Seil ist

Warum das Material entscheidend ist

Eine Hängematte muss ganz schön was aushalten: das Körpergewicht, Bewegungen, Witterung, Reibung – und idealerweise soll sie dabei auch noch gut aussehen und bequem sein. Klingt nach vielen Anforderungen? Ist es auch. Genau deshalb kommt es auf das richtige Material an. Denn wer hier spart oder einfach irgendwas aus dem Baumarkt nimmt, sitzt (oder hängt) am Ende vielleicht schneller auf dem Boden, als ihm lieb ist 😅

Baumwolle, Polyester oder doch Segeltuch?

Es gibt unzählige Stoffe – aber nicht alle eignen sich für deine selbstgebaute Hängematte. Werfen wir also mal einen Blick auf die gängigsten Varianten und deren Vor- und Nachteile:

Baumwolle: Weich, gemütlich – aber nicht für draußen

Baumwolle ist superweich und angenehm auf der Haut. Viele gekaufte Hängematten bestehen genau deswegen daraus. Für den Innenbereich ist Baumwolle top. Draußen sieht es aber anders aus: Sie nimmt Feuchtigkeit schnell auf, trocknet langsam und neigt zum Schimmeln. Wenn du also keinen überdachten Platz hast oder sie nicht ständig reinholen willst – lieber nicht.

Polyester: Robust und wetterfest

Polyester ist der Outdoor-Klassiker. Der Stoff ist wasserabweisend, UV-beständig und deutlich reißfester als Baumwolle. Außerdem lässt er sich gut reinigen und trocknet schnell – ideal also für die Terrasse, den Balkon oder den Garten. Der einzige Nachteil: Er fühlt sich etwas glatter an und ist nicht ganz so kuschelig. Aber hey, dafür hält er ewig.

Fallschirmseide (Nylon-Ripstop): Ultraleicht und super stabil

Viele Trekking-Hängematten sind aus Fallschirmseide – und das hat gute Gründe. Dieses Material ist unfassbar leicht, hält trotzdem viel Gewicht aus und trocknet quasi im Flug. Ideal also, wenn du deine Hängematte auch mal mit zum See, in den Wald oder in den Urlaub nehmen willst. Der Stoff raschelt etwas und fühlt sich dünner an, aber dafür gibt’s maximale Flexibilität.

Segeltuch: Die stabile Alternative

Ein echter Geheimtipp ist robustes Segeltuch (Canvas). Es ist extrem reißfest, sieht edel aus und liegt irgendwo zwischen Baumwolle und Polyester – allerdings deutlich schwerer. Wer eine stationäre Hängematte im Garten bauen will und auf Langlebigkeit setzt, liegt hier richtig. Und ja: Der maritime Look ist ein Bonus.

Welches Material für welche Situation?

Es gibt nicht das eine perfekte Material – es hängt von deinem Einsatzzweck ab. Willst du eine Outdoor-Hängematte für den Sommer? Oder lieber eine chillige Ecke im Wohnzimmer? Die folgende Übersicht hilft dir, das passende Material zu wählen:

MaterialGeeignet fürVorteileNachteile
BaumwolleInnenbereichWeich, hautfreundlich, gemütlichSchimmelanfällig, nicht wetterfest
PolyesterAußenbereich, Balkon, GartenWetterfest, UV-beständig, pflegeleichtNicht ganz so weich
FallschirmseideMobil, Reisen, CampingUltraleicht, kompakt, trocknet schnellDünn, raschelt, weniger kuschelig
Segeltuch (Canvas)Garten, robuste VariantenExtrem stabil, stylisch, langlebigSchwer, weniger atmungsaktiv

Und was ist mit dem Seil?

Gute Frage! Denn auch hier entscheidet das Material über Sicherheit und Komfort. Für die Aufhängung deiner Hängematte brauchst du mindestens zwei stabile Seile – und zwar am besten aus Polyester oder Polypropylen. Diese sind witterungsbeständig, dehnungsarm und halten einiges aus.

Baumwollseile sehen vielleicht hübscher aus, sind aber empfindlich bei Feuchtigkeit und können bei hoher Belastung reißen. Nylonseile wiederum sind sehr stark, aber sie dehnen sich – das kann bei der Aufhängung nervig sein.

Achte außerdem darauf, dass die Seile mindestens 8 mm dick sind – je schwerer die Belastung, desto stärker müssen sie sein. Karabiner aus Edelstahl oder verzinktem Stahl sorgen zusätzlich für Sicherheit.

Was du lieber lassen solltest

  • Alte Bettlaken oder Gardinen – zu dünn, reißen schnell
  • Seile aus Naturfasern wie Sisal – hart, rau und nicht wetterfest
  • Stretch-Stoffe – dehnen sich aus, hängen durch und leiern aus
  • Billiges Kunststoffgewebe – unangenehm auf der Haut, schwitzig und oft schnell brüchig

Falls du denkst, „Ach, ich probier’s mal mit dem, was ich daheim rumliegen hab“ – mach’s bitte nur, wenn du dein Gewicht vorher mit einrechnest und regelmäßig prüfst, ob das Ganze noch hält 😉

Pflege-Tipps für langlebige Freude

Egal welches Material du wählst: Auch die beste Hängematte braucht ein bisschen Zuwendung. Baumwolle sollte regelmäßig gewaschen und trocken gelagert werden. Polyester und Nylon einfach mit einem feuchten Lappen abwischen und bei starkem Regen reinholen – das reicht meist schon.

Der Tipp: Wenn du deine Hängematte länger nicht benutzt, lager sie trocken und locker gefaltet. So beugst du Stockflecken, Geruch und Materialermüdung vor. Eine kleine Kiste mit Deckel oder eine Stofftasche wirkt hier Wunder.

Fazit: Komfort trifft auf Belastbarkeit

Die beste Hängematte ist die, die zu dir passt – und zum Ort, wo du sie aufhängst. Baumwolle ist für drinnen perfekt, Polyester und Segeltuch sind top für draußen. Und Fallschirmseide? Die ist ideal für unterwegs. Mit dem richtigen Material sparst du dir Stress, bleibst flexibel und kannst jeden Sommertag in deiner DIY-Hängematte genießen. Ganz ohne wackelige Kompromisse.

Na, worauf wartest du? 😎 Ran an die Seile – und häng dich rein!


FAQ: Die besten Materialien für selbstgebaute Hängematten

Wie viel Gewicht muss eine Hängematte aushalten können?
Mindestens 100 kg sollte sie tragen – besser sind 120–150 kg, vor allem bei zwei Personen.

Welches Material ist am langlebigsten?
Segeltuch oder hochwertiges Polyester – beide sind extrem robust und wetterfest.

Ist Baumwolle als Material ungeeignet?
Nur bedingt – für drinnen top, für draußen eher ungeeignet wegen Schimmelgefahr.

Wie dick sollten die Seile sein?
Mindestens 8 mm Durchmesser – je nach Gewicht und Materialqualität sogar mehr.

Kann man Fallschirmstoff auch waschen?
Ja – am besten per Hand oder im Schonwaschgang bei niedriger Temperatur.

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